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Low-Code und No-Code Testautomatisierung: Revolution oder Hype ?


Durch die Transformation in der Softwareentwicklung mit agilen Methoden und DevOps-Praktiken haben sich die Entwicklungszyklen maßgeblich beschleunigt und Unternehmen stehen vor der Herausforderung, Software schneller testen müssen, ohne Kompromisse bei der Qualität einzugehen. In diesem Kontext gewinnt die Low-Code und No-Code Testautomatisierung zunehmend an Bedeutung.

 

Bedeutung

 

Low-Code und No-Code Plattformen bieten eine visuelle, intuitive Möglichkeit, automatisierte Tests zu erstellen, ohne tiefgehende Programmierkenntnisse zu benötigen. Diese Lösungen basieren auf Drag-and-Drop-Schnittstellen, vordefinierten Bausteinen und Konfigurationsoptionen, die den Entwicklungsaufwand signifikant reduzieren. Sie ermöglichen es Teams, Tests schnell zu implementieren und anzupassen, ohne dass komplexer Code geschrieben werden muss.

 

  • Low-Code: Tools, die es Benutzern ermöglichen, mit minimalem Codeaufwand Tests zu erstellen. Sie bieten eine Kombination aus grafischen Schnittstellen und Programmierskripten, sodass Entwickler bei Bedarf tiefer in den Code eingreifen können.

  • No-Code: Diese Tools bieten vollautomatisierte, grafische Umgebungen, in denen Tests vollständig durch Konfiguration und Drag-and-Drop erstellt werden. Sie richten sich vor allem an Nicht-Programmierer, etwa Business-Analysten oder Tester, die automatisierte Tests ohne technische Barrieren erstellen möchten.

 

Vorteile

 

  • Schnelligkeit und Effizienz: Das Erstellen automatisierter Tests erfordert oft erhebliche Zeit und Ressourcen. Mit Low-Code und No-Code Plattformen können Tests viel schneller erstellt und bereitgestellt werden. Dies ermöglicht eine deutlich höhere Effizienz in Testzyklen.

  • Geringere Abhängigkeit von technischen Fähigkeiten: Da die Tests ohne oder mit minimalem Code erstellt werden, können auch Nicht-Programmierer, wie QA-Analysten, Tester oder Business-Analysten, problemlos Tests erstellen. Das entlastet das Entwicklungsteam und ermöglicht eine breitere Beteiligung am Testprozess.

  • Kosteneinsparungen: Da weniger technische Expertise erforderlich ist, können Unternehmen ihre Abhängigkeit von sehr spezialisierten Entwicklern reduzieren. Zudem wird die Markteinführungszeit (Time-to-Market) durch die schnellere Testentwicklung verkürzt.

  • Kollaboration und Transparenz: No-Code und Low-Code Plattformen fördern die Zusammenarbeit zwischen Entwicklern, Testern und Business-Stakeholdern. Tests können in einer für alle Beteiligten verständlichen Umgebung erstellt und gemeinsam genutzt werden, was die Kommunikation und Transparenz verbessert.

 

 

Herausforderungen und Grenzen

 

  • Komplexität bei skalierbaren Testszenarien: Für sehr komplexe oder kundenspezifische Tests kann es notwendig sein, auf traditionelle Automatisierungslösungen zurückzugreifen.

  • Einschränkungen bei der Anpassbarkeit: No-Code-Tools sind oft weniger flexibel und bieten eingeschränkte Anpassungsmöglichkeiten für spezielle Anforderungen.

  • Abhängigkeit von der Plattform: Unternehmen, die sich stark auf eine bestimmte Plattform verlassen, könnten Schwierigkeiten haben, diese später zu wechseln oder zu skalieren, wenn sich Anforderungen ändern.

 

 

Populäre Tools

 

Testim

Testim ist eine auf KI basierende Automatisierungsplattform, die sowohl Low-Code- als auch No-Code-Funktionen bietet. Benutzer können Tests mit einer Drag-and-Drop-Oberfläche erstellen und die KI hilft dabei, dynamische Änderungen in der Benutzeroberfläche zu erkennen und anzupassen.

 

Katalon Studio

Katalon Studio ist eine beliebte Low-Code-Plattform , die sowohl manuelle als auch automatisierte Tests unterstützt. Es ist besonders für Web- und mobile Tests geeignet und bietet eine intuitive Benutzeroberfläche mit vielen vordefinierten Testkomponenten, die ohne umfangreiche Programmierung verwendet werden können.

 

Leapwork

Leapwork ist eine vollständig No-Code Plattform, die es ermöglicht durch einfaches Ziehen und Ablegen von Komponenten Testflüsse zu erstellen. Sie richtet sich speziell an Unternehmen, die Testautomatisierung auf breiter Basis und ohne technisches Fachwissen implementieren möchten.

 

SikuliX

SikuliX ist ein No-Code Tool, das auf visuellen Bildmustern basiert. Tests werden erstellt, indem Screenshots von Benutzeroberflächen aufgenommen und in die Testfälle integriert werden. SikuliX kann so ziemlich jedes UI-Element erkennen und darauf zugreifen, was es besonders in komplexen visuellen Umgebungen nützlich macht.

 

Ranorex Studio

Ranorex bietet sowohl No-Code als auch Low-Code Testmöglichkeiten und unterstützt verschiedene Arten von Anwendungen, darunter Web, Desktop und mobile Anwendungen. Es bietet eine Drag-and-Drop-Oberfläche und erlaubt es Anwendern, benutzerdefinierte Codes hinzuzufügen, um komplexe Testszenarien zu bewältigen.

 

UiPath Test Suite

UiPath ist bekannt für seine Automatisierungssoftware, hat aber auch eine Plattform entwickelt, die mit minimalem Codeaufwand arbeitet. Die Test Suite integriert sich nahtlos in RPA-Workflows (Robotic Process Automation), sodass manuelle Tests reduziert und automatisierte Prozesse für Geschäftsabläufe genutzt werden können.

 

Fazit

 

Low-Code und No-Code Testautomatisierung ist eine wichtige Weiterentwicklung im Softwaretestumfeld. Sie ermöglicht es Teams, schneller, effizienter und kostengünstiger zu arbeiten, indem sie den Entwicklungsaufwand für automatisierte Tests reduziert und gleichzeitig eine breitere Beteiligung ermöglicht. Während diese Tools nicht jede Herausforderung im Testprozess lösen, bieten sie dennoch eine sehr wertvolle Ergänzung.

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